Der Rotor ist der Antrieb aller Windenergieanlagen und die Rotorblätter sind dabei extremen Belastungen ausgesetzt. Bei jedem Umlauf kommt es zu aeroelastischen Verformungen, weil der Winddruck sich je nach Stellung deutlich verändert. Hinzu kommen Böen und Queranströmung sowie Belastungen durch Regen und Staub. Die Rotorblätter verrichten ihre Arbeit in einem anspruchsvollen Umfeld. Verschleiß bleibt dabei nicht aus und ein Versagen, auch von Teilen des Blattes, hat weitreichende Folgen. Darüber hinaus stellen die Rotorblätter den häufigsten Einschlagpunkt für Blitze dar; diese Energien müssen zuverlässig abgeleitet werden.
Durch die extremen Belastungen versteht sich eine regelmäßige Überprüfung von selbst und ist Teil der Wiederkehrenden Prüfung. Bei der Untersuchung durch Abseilung am Blatt findet eine detaillierte Inspektion statt. Risse, Lunker, Abplatzungen und Abrasionen werden erfasst und dokumentiert. Die Ableitfähigkeit des Blitzschutzsystems wird messtechnisch überprüft. Durch die Reinigung der Ablauföffnungen wird sichergestellt, dass sich Feuchtigkeit nicht im Innern der Blätter ansammeln kann.
Wir suchen regelmäßig nach Möglichkeiten und Entwicklungen, diesen Teil der Inspektion mit Multikoptern (Drohnen) vornehmen zu können. Bislang ist aber eine manuelle Inspektion am Blatt durch Fluggeräte nicht zu ersetzen, sondern höchstens ergänzend hilfreich, aber bislang auch (noch) nicht wirtschaftlich.